Still …werde ich beim Gedanken an diesen Artikel, den ich jetzt schreiben möchte.
Ihr kennt meinen Blog als heiteren und bunten Nähblog und ich berichte von mir, meinem Hobby und meiner Familie bzw. meinen beiden Kindern.
Still… werde ich beim Gedanken, ich könnte die beiden nicht bei mir haben.
Unvergessen die Tage, an denen wir erfuhren, daß ich schwanger war – unvergessen der Moment, in denen wir diese wunderbaren Kinder das erste Mal im Arm halten durften.
Still… werde ich beim Gedanken an die Mütter und Väter, die Ihr Baby nicht bei sich behalten durften.
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In Deutschland sterben jedes Jahr viele Hunderte Kinder durch Frühgeburten oder werden still geboren.
Für Mütter, die ihre Kinder durch Frühgeburten oder Totgeburten vor dem 8. oder 9. Schwangerschaftsmonat verlieren, stellt sich die Lage jedoch so dar, dass diese Mütter in der Eile und im Schock der Situation meist keinerlei Bekleidung für ihre Kinder zur Verfügung haben. Die Ereignisse überschlagen sich meist und zwischen Schock, Schrecken und Geburt liegen oft nur wenige Stunden.
Meistens ist es den Eltern nicht möglich, ihre Kinder bekleidet zu beerdigen.
Der Verein „Frauenworte e.V.“, der sich mit der Selbsthilfeaktion für verwaiste Eltern – den Schmetterlingskindern – zusammen geschlossen hat, möchte in einer großflächigen Aktion auf diesen Umstand hinweisen und versuchen, etwas für die Eltern zu tun.
Der Plan ist es, Kistchen mit Frühchenkleidung speziell zu diesem Umständen – einer Früh/Totgeburt – den Entbindungsstationen zur Verfügung zu stellen. Diese Frühchenkleidung kann oftmals auch sogar etwas kleiner sein als die der „normalen“ Frühchen, da Frühgeburten mit sehr schneller Todesfolge oft vor der 23. Woche stattfinden und die kleinen Babys dann noch winziger sind.
Trotzdem sind sie schon voll ausgebildet und sollten, wie es der Würde entspricht, begraben werden können.
Es wäre schön, wenn Sie sich überlegen, unser Projekt mit dem ein oder anderen
winzigen Kleidungsstück – Mützchen, Söckchen, Flügelhemdchen, Pucksäckchen, Einschlagdecken usw. – zu unterstützen.
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So der Aufruf des Vereins Frauenworte e.V. und der Schmetterlingskinder.de
Nie hätte ich gedacht, dass es in Deutschland nicht möglich ist, solche winzige Menschlein in Würde zu bestatten – oft wurde den Eltern nicht mal ein Mulltuch o.ä. zur Verfügung gestellt.
Ob ich es schaffe, für diese Aktion etwas zu nähen oder stricken, kann ich noch nicht sagen – aber was ich tun kann – den dicken Kloß im Hals runterschlucken und die Tränen der Trauer und der Dankbarkeit wegwischen und Euch alle darauf aufmerksam machen!
Alle Informationen lest ihr auf der Webseite der Kliniksaktion und im entsprechenden Beitrag bei der Hobbyschneiderin
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Ihr könnt auch helfen, in dem Ihr wie ich über diese Aktion berichtet – wenn Ihr nicht so ausführlich darüber schreiben möchtet, gerne auch nur mit einem kurzen Text und einem Link auf diesen Artikel
Hier der Link:
https://feinesstoeffchen.wordpress.com/2009/03/30/still/
Bärbel sagte:
Ach Kati – so Nahe liegen Glück und Leid beieinander… erst bekomme ich die Nachricht einer Freundin, dass gestern ihr 4. Kind zur Welt gekommen ist – und dann lese ich hier bei dir und lese mich durch die Beiträge… ich bin zutiefst bewegt.
Ich weiß noch nicht, ob ich es schaffen werde, etwas zu nähen – aber ich werde es versuchen! Die AKtion ist wirklich eine gute Sache und ich denke, dass es wirklich eine große Hilfe für die Eltern sein kann. Und ich bin dankbar für meine beiden Kinder, die ich im Arm halten darf und denke oft an ein kleines Sternchen, tief in meinem Herzen…
LG Bärbel
Jaike sagte:
ich habe es verlinkt, ich bin ganz erschüttert und hätte mir das niemals vorstellen können….
Jaike
Kerstin sagte:
Hallo Kati,
schön, das du diese Aktion unterstützt! Ich selber habe meine Tochter im Januar letzten Jahres still geboren. Pauline wurde in Würde beerdigt, sie war eingewickelt in ein Seidentuch, gebettet in einem kleinen, bunten, weich ausgekleidetem Kistchen.
Ich hatte eine wundervolle Hebamme, die sich die Aufgabe der Trauerbegleitung der Sternenkindereltern zur Aufgabe gemacht hat. Aber leider gibt es zu wenig Engel wie sie.
Liebe Grüße,
Kerstin
Schwarzerose sagte:
Liebe Kati,
wie schnell man doch vergisst, welch ein Geschenk gesunde und muntere Kinder sind und wie oft man sie einfach als selbstverständlich hinnimmt. Auch ich habe beim lesen deines Posts einen dicken Klos im Hals und ein paar Tränchen im Augenwinkel. Ich finde es toll, das du diese Aktion unterstützt und darauf aufmerksam machst. Ob ich es schaffe, etwas zu nähen, weiß ich zwar noch nicht – aber ich werde die Sternenkinder und ihre Eltern in meine Gebete einschließen und heute Nachmittag meine kleine Maus mal ganz feste knuddeln.
GLG Katrin
Jutta sagte:
Liebe Kati,
huuuh, mir läuft es wieder eiskalt den Rücken runter.
Meine Freundin hat ihre Tochter verloren……
Sie und ihr Mann hatten und haben das nun nach über 4 Jahren „bearbeitet“, sie hatten sehr gute Hilfe von Fachleuten, haben sich aber auch von ganz vielen „Freunden “ getrennt. Die Familie schweigt an diesem bestimmten Tag, wir deren Freunde gehen zum Grab (meine Tochter auch) und zünden eine Kerze an.
Ich arbeite ja auf einer Intensivstation und wir hatten am Freitag den 13, so einen Fall, eine Mutter musste ihre Zwillinge in 22+3 ganz still entbinden. Auc hwenn wir nicht dabei waren, ging es uns sehr nah.
Ich bin dankbar, dass wir ein wundervolles Geschenk hier bei uns haben.
Lieben Gruß Jutta
Katharina sagte:
Liebe Kati,
ich hatte über die Aktion schon bei den Hobbyschneiderinnen gelesen… Erst wollte ich auf jeden Fall etwas beisteuern. Dann allerdings habe ich gemerkt, dass ich es nicht schaffe! Ich lag abends weinend im Bett und war tagsüber grüblerisch… Vielleicht schaffe ich es eines Tages, heute aber noch nicht!
Umso toller finde ich, dass es Frauen gibt, die die Stärke haben, für die Schmetterlingskinder zu nähen! Ihnen gebührt mein ganzer Respekt!
Traurige Grüße
Katharina
Miriam sagte:
Liebe Kati,
meine Gedanken haben sich gerade überschlagen. Zuerst hat mich die Vorstellung befremdet, jemand hätte meiner Flo irgendwelche Kleidungsstücke angezogen (die mir vielleicht gar nicht gefallen hätten) wie einer leblosen Puppe. Dann fiel mir ein, dass nicht überall diese Babys bestattet werden wie hier bei uns, ich führ das jetzt nicht weiter aus. Auch wollte ich sie nicht sehen (aus verschiedenen Gründen) , aber andere Eltern haben sicher diesen Wunsch. Dann finde ich dieses Einschlagtuch nach der Anleitung auf der verlinkten Seite eine schöne Möglichkeit.
Wenn ich es schaffe, werde ich mal eins versuchen.
Liebe Grüße
Miriam
Feines Stöffchen sagte:
Hallo liebe Miriam,
ich habe es Dir ja per Mail geschrieben aber für die anderen Leser ergänze ich es hier nochmal:
Es geht bei der Aktion nicht darum, dass irgendjemand dem Kind ohne Abstimmung mit den Eltern etwas anzieht sondern es ist ein Angebot an die Eltern, es sollen Tücher und ab einer bestimmten Schwangerschaftswoche auch Kleidungsstück bereitgehalten werden, die die Eltern sich aussuchen könnten – wenn sie es möchten.
Wenn die Eltern das Kind nicht sehen wollen oder können, aber es für sie wichtig ist, dass das Kind umhüllt oder bekleidet ist, kann auch das sicher veranlasst werden.
Liebe Grüße,
Kati
Elke sagte:
Keiner von uns will in so eine Lage kommen und wir alle müssen Dankbar sein das es unseren Kindern so gut geht.
Ich finde es gut das sowas gemacht wird. Ich werde eine Link zu Dir im Blog machen und hoffe das viele mitmachen und werde mir auch was überlegen.
Danke das Du uns darauf Aufmerksam gemacht hast.
LG Elke
AnneQ sagte:
Hallo, ihr Lieben!
Erst einmal ganz herzlichen Dank an Dich, Kati, dass Du diesen Beitrag so toll geschrieben hast, aber ein genauso herzliches Dankeschön geht an alle BloggerInnen, die diesen Post in ihren Blogs verlinkt haben bzw. noch verlinken werden.
Es ist wirklich ein ganz schwieriges Thema, von dessen Existenz man erst erfährt, wenn es einen selbst oder das nähere Umfeld betrifft.
Die Frauen vom SK-Forum haben sich an mehrere Handarbeitsforen gewendet mit ihrer Bitte um Unterstützung, haben aber leider viele Absagen hinnehmen müssen im Sinne von: Das lohnt sich nicht, etwas für tote Kinder zu machen!
Deshalb ist es sehr wohltuend für Alle, dass es doch noch Menschen gibt, die das Unglück der Eltern/Familie in so einer Situation ein wenig abmildern wollen.
Natürlich ist es schöner, wenn man weiß, dass man durch genähte oder gestrickte Sachen zur Genesung eines Kranken oderFrühchens beitragen kann, aber ich finde auch, dass man diesen letzten Liebes-/Respektsbeweis Niemandem verwehren sollte, der darum bittet.
Das Puppenhafte/Verkleidete war auch ein Gedanke von Vielen, aber die ganz kleinen Sternenkinder sind sowieso nur ganz behutsam einzuhüllen, da sind Tücher am besten.
Ganz wichtig ist den Eltern wohl, dass die Kinder im Geschlechtsbereich nicht unbedeckt sind, eine kleine Bindewindel kann da schon reichen.
In diesem Sinne, vielen Dank an euch Alle,
es grüßt euch herzlich
AnneQ
P.S. Alles i.O., danke!
Kerstin sagte:
Hallo AnneQ,
ich kann da ja nur für mich/uns sprechen, aber uns war es wichtig, das unser Baby nicht nackt und kalt lag, sie sollte eingekuschelt sein, behaglich, behütet, warm und weich.
Die Kleidung braucht nicht geschmückt und verrüscht sein, sie soll weich , warm und geborgen sein, in warmen Farben. Einschlagdecken sind eine schöne Idee, oder eine Art Schlafsack.
Herzliche Grüße,
Kerstin
mondbresal sagte:
Mein Vincent kam 2002 in der 23 Woche still zur Welt. Ich bekam ein bemaltes Seidentuch. Als ich ihn mit meiner ältesten Tochter am nächsten Tag noch einmal sehen wollte, war diese schöne Seidentuch weg und stattdessen war Vincent in eine hässliche Mullwindel gewickelt. Ich habe auch noch Fotos gemacht.
Ich habe wirklich überlegt, ob ich ihm Puppensachen anziehen soll. Fand ich irgendwie nicht passend. Ich hätte so gerne ein paar schöne Kleidungstücke für ihn gehabt, vor allem ein schönes Mützchen. Mir ging das noch lange im Kopf herum.
Ich finde die Akion sehr hilfreich für Mütter in dieser Ausnahmesituation. Ob lieber Tuch oder richtige Kleidung wird sicher auch von der SSW abhängen.
Mich hat dein Beitrag auch sehr aufgewühlt.
Liebe Grüße
Renate
Karo sagte:
Vielen Dank für das Veröffentlichen dieser tollen Aktion!
Gundel sagte:
Ja bei so etwas wird man still und nachdenklich und ist dankbar für sieben wunderbare Kinder.
Wir haben im Berkanntenkreis auch Familien mit Sternen- und Schmetterlingskindern und wissen daher wie wichtig es ist, diese begraben zu können und einen Ort zu haben, wo man hingehen kann und trauern.
Die Aktion finde ich toll und habe schon bei uns im Gbeurtshau nachgefragt, Bedarf ist da!
Feste Umärmelung
Gundel
Engelchen sagte:
Mein Simon kam in der 25 SSW still zur Welt, ich durfte ihn halten und er war liebevoll in einen kleine Decke eingeschlagen. Mir war klar das ich Simon beerdigen wollte, das war mir und seinen Geschwistern sehr wichtig.Der Bestatter ist auf unsere Wünsche eingegangen und hat mich gefragt ob er Simon etwas anziehen sollte, wir haben uns dann aufgemacht und „Puppensachen“ und eine weiche Kuscheldecke gekauft. Nach unseren Wünschen und Vorstellungen. Ich bin froh das wir uns damals so entschieden haben. Leider weiß ich nicht ob ich Zeit finde mich an dieser Aktion zu beteiligen, aber an alle die Mitmachen kann ich nur ein großes Dankeschön ausprechen!!!
Viele liebe Grüße Yvonne
Kerstin sagte:
Ich bin froh, auf deiner Seite gelandet zu sein. Ich arbeite auf einer Wochenstation, hab mir aber über dieses Thema noch nie Gedanken gemacht.
Es kommt selten vor, aber bei uns werden diese Babys auch nur in grüne häßliche Tücher gewickelt.
Ich hab mir gerade die Anleitung runtergeladen, und werde probierten ein Umschlagtuch zu nähen.
Danke für deinen Beitrag
noz! sagte:
Liuebe Kati, hab Dank für dein Post zu diesem Thema, da werde ich mich auch ransetzen und was werkeln!
Liebe Grüße, Katja
Bine sagte:
Über sowas habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Furchtbar. Danke für diesen ausführlichen Beitrag.
GLG Bine
Peggy sagte:
Ich konnte es mir nicht bis zum Schluss durchlesen weil die Tränen gekullert sind.
Man kann sich die Gefühle dieser Mütter gar nicht vorstellen.
Gern würde ich solche Decken auch nähen.
Leider funktioniert der link dazu nicht mehr.